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Regionalstadtbahn

Von Gerd Hickmann

Die Regionalstadtbahn ist das wichtigste Zukunftsprojekt für eine nachhaltige Mobilität in unserer Region. Auch wenn die Tübinger Innenstadtstrecke durch den Bürgerentscheid im Jahr 2021 abgelehnt wurde, werden alle anderen Teile des regionsweiten Netzes entschlossen vorangetrieben. Gerade der Kreis Tübingen profitiert davon: Die fünf wichtigsten Verkehrsachsen im Kreisgebiet werden auf S-Bahn-Niveau gehoben.

Mit den aktuellen Beschlüssen im Kreistag wird der Zweckverband Regionalstadtbahn gestärkt und das Projekt, für das wir Grünen seit 30 Jahren kämpfen, kommt nun endgültig in die Umsetzung. Ein schöner Erfolg beharrlichen Wirkens!

Voraussetzung für diese wichtigen Beschlüsse war eine Einigung zur Finanzierungsaufteilung dieses Großprojekts zwischen Landkreis und Stadt Tübingen. Vor dem Tübinger Bürgerentscheid hatte der Kreistag 2021 die großzügige Lösung beschlossen, dass er auch im Stadtgebiet die Investitionskosten vollständig übernimmt. Das war Geschäftsgrundlage für den Einstieg in die Finanzierungsstatik. Nach dem Bürgerentscheid hatte Landrat Walter die Auffassung vertreten, der Landkreis beteilige sich daran gar nicht mehr. Dies hätte aber dazu geführt, dass die Stadt Tübingen (bei 38 Prozent der Kreisbevölkerung und 45 % der Steuerkraft) effektiv inklusive Kreisumlage über 60% aller Kosten im Kreisgebiet (die großteils außerhalb der eventuellen Innenstadtstrecke liegen) hätte tragen müssen. Das war politisch nicht gangbar. In der Folge hatten sich Landrat und OB über viele Monate verharkt. Unter Führung der Grünen als größter Fraktion und auf der Basis hilfreicher Kompromissvorschläge des Zweckverbands ist es nun auf den letzten Metern gelungen, aus dem Kreistag heraus einen tragfähigen Kompromiss mit den Fraktionen des Gemeinderats der Stadt Tübingen zu verhandeln. Ein ziemlich einmaliger Vorgang.

Blick nach vorn: Direktverbindungen ohne Umsteigen und verpasste Anschlüsse sind ein zentraler Qualitätsvorteil einer Regionalstadtbahn. Genau dies war auch das zentrale Argument für die Tübinger Innenstadtstrecke - und dieses Argument bleibt: Direkt und umsteigefrei aus dem Umland zu allen wichtigen Zielen in der Stadt. Daher ist zu hoffen, dass eine konsensfähige Trasse für einen zweiten politischen Anlauf zur Tübinger Innenstadtstrecke gefunden werden kann. Dann wird die Regionalstadtbahn auch in Tübingen zur vollwertigen Stadt-Umland-Bahn.



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