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Von Elisabeth Schröder-Kappus
Neben den Herausforderungen von Klimakrise und Ukraine-Krieg treten andere Probleme wie der bedrohliche Fachkräftemangel in vielen Bereichen leicht in den Hintergrund; dramatisch zeigt sich dies im Gesundheitswesen und in der Pflege. Verschärft wird die Lage durch die Herausforderung unserer älter werden Gesellschaft.
In den letzten zwei Jahren hat die Kreisverwaltung in zwei Pflegekonferenzen und mehreren regionalen Pflegeforen die zukünftige Versorgung durch Pflegeeinrichtungen im Landkreis in den Blick genommen. Etliche Träger berichteten über den Fachkräftemangel und die Notwendigkeit neuer Konzeptionen. Doch nur 16 Prozent der Unterstützungsbedürftigen werden in einem Pflegeheim, 84 Prozent werden zu Hause versorgt. Der Bedarf an ambulanter Pflege und Begleitung im häuslichen Umfeld wird noch erheblich wachsen. Es reicht nicht, finanzielle Mittel für die Pflegeversicherung und ambulante Dienste zu fordern – zweifellos notwendig; aber wir müssen unser Augenmerk auf den größten Pflegedienst der Republik richten: die 'stille Pflege' in den Familien und in der Nachbarschaft. Sie gilt es zu stützen und zu stärken, bevor sie zusammenbricht. Dies war auch ein Ergebnis des Pflegeforums in Rottenburg. „Nachbarschaft neu denken“ hieß ein Thementag des Kreisseniorenrats im Herbst letzten Jahres. Wir benötigen dringend die Stärkung der Nachbarschaften in den Ortschaften und Quartieren, niederschwellige Begegnungs- und Aktionsmöglichkeiten, damit eine Nachbarschaft, in der man und frau voneinander weiß, stabilisiert oder initiiert werden kann.
Dank der vom Kreis finanzierten 25-Prozent-Stelle im Kreisseniorenrat werden bestehende Projekte vernetzt und Neues initiiert. Projekte wie Bürgerautos, neue Wohnformen für Senioren, offene Cafés, Mittagstische, Sport, gemeinsames Singen, „Helfende Hände“ für kleine Reparaturen, Lesekreise u.v.a.m. wirken der Vereinsamung entgegen, helfen allen Beteiligten und können neuen Schwung ins Älterwerden bringen.
Generationsübergreifend könnte dies durch die Wiedereinführung des Sozialen Pflichtjahres für alle Jugendlichen unterstützt werden. Und auch durch die Idee eines freiwilligen sozialen Jahres für Senioren: Über Sechzigjährige könnten sich freiwillig eine bestimmte Zeit in einem sozialen oder auch ökologischen Umfeld einbringen, begleitet, bezuschusst und versichert durch einen Träger. Alle würden von ihren Erfahrungen profitieren. Damit wären weitereSchritte vom Fordern ins Machen getan. Viele weitere müssen folgen – und zwar gemeinsam.
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