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Bioabfall

Von Gabriele Dreher-Reeß

Bioabfall und die Chance, bei der Verwertung Energie zu gewinnen, eventuell sogar CO2 zu speichern, ist ein wichtiger Aspekt der Klimapolitik der Zukunft.

Aus einer Tonne Bioabfall entsteht in etwa zwölf Wochen bis zu 450 Kilogramm Kompost. Dieser kann inzwischen knapp gewordenen Kunstdünger ersetzen. Zudem können aus einer Tonne Bioabfall durchschnittlich 110 Kubikmeter Biogas gewonnen werden. Dies ersetzt 66 Liter Heizöl. Durch Pyrolyse oder Thermolyse gewonnene Pflanzenkohle kann nicht nur CO2 binden, sondern auch als Bodenverbesserer, Futterzusatz oder Filter verwendet werden. Kurz: Biomüll ist wertvoll. Gerade jetzt.

Leider geht es dabei nicht nur um die technische Umsetzung eines Verfahrens, sondern eben auch um den richtigen Standort der Anlage, die Vermarktung des Produkts und die Ausschreibungsmodalitäten, um einen Betreiber zu finden. 

Im Kreis Tübingen fallen jährlich um die 25 000 m3 Grüngut und ca. 10 500 Tonnen Bioabfall an. Diese Menge zusammen zu Pflanzenkohle zu verarbeiten, und damit CO2 im Boden zu speichern, ist inzwischen technisch möglich. Auch die Ausschreibungsmöglichkeiten haben sich dank Grüner Landesregierung zugunsten der Energiegewinnung verändert. Aber wie sieht es mit den ökologischen und wirtschaftlichen Bedingungen aus?

Eine „Machbarkeitsstudie“ sollte dies laut unserem Antrag „Klimaschutz durch optimierte Bioabfallverwertung“ vom März ergründen. In der Diskussion darüber ist es anders gekommen: Die Verwaltung sagte zu, dass sie möglichst viel Häckselgut in verschiedenen Pyrolyseanlagen in der Umgebung zu Pflanzenkohle verwerten wird. (z. B. bei der AIS in Bodelshausen und Holzkraftwerken in Tübingen) und dass der Biomüll eventuell in einer Anlage in Meßstetten zu Energie vergoren werden kann. Das sind vielleicht zaghaftere Schritte, als wir sie beantragt hatten, aber sie gehen in die richtige Richtung und sind schneller umsetzbar. Wir Grüne können da gut mitgehen.



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