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von Klaus Lambrecht
Was hat ein Schlachthof mit Nahversorgung, ländlichen und handwerklichen Strukturen, Tierwohl, Landschaftspflege und folglich ganz konkret mit unserer Umwelt und den Lebensbedingungen zu tun? Und wer ist dafür zuständig: Ist das eine Aufgabe des Kreises, der Kommune, der Region, des Landes, des Bundes – oder rein der fleischproduzierenden und -verarbeitenden Wirtschaft?
Ein langer, oftmals als zäh empfundener Prozess, scheint sich dem Ende zuzuneigen: Sowohl die Kreisverwaltung wie auch die Stadt Rottenburg präsentieren Gärtringen als Lösung für einen Schlachthof. Es soll eine Million Euro öffentlicher Gelder aus dem Kreis Tübingen in die Hand genommen werden, um den hiesigen Metzgern und Landwirten beim Schlachten die gleichen Konditionen einzuräumen wie den Genossenschaftsmitgliedern des Schlachthofs Gärtringen.
Ist damit das Thema erledigt? Wenn wir dieses Ergebnis an dem messen, wie wir Grüne gemeinsam mit der CDU, SPD, Linke, FDP und Partei am 8.5.2020 angetreten sind, wird offensichtlich, dass Gärtringen ein Baustein ist, aber nicht das Ende eines Prozesses. Zur Versorgung mit regionalen Lebensmitteln, möglichst in Bio-Qualität, gehören regionale Verarbeitungsketten. Die Akteure der regionalen Landwirtschaft und Landschaftspflege benötigen einen Schlachtbetrieb, der geringe Tierzahlen akzeptiert und in dem auch Fleisch in Bio-Qualität zerlegt werden kann. Dies wurde von Gärtringer Seite zugesagt. Für Schlachtungen, die das Tierwohl achten, sind zudem kurze Transportwege unabdingbar. Und hierzu weitet sich der Blick in die Region, insbesondere Richtung der Kreise Reutlingen, Zollernalb und Sigmaringen. Dort bestehen die gleichen Fragestellungen, weil Schlachthöfe bereits geschlossen wurden oder dies geplant ist. Es ist daher sinnvoll und geboten, im Schulterschluss mit den anderen aktiv an kreisübergreifenden Lösungen zu arbeiten. Auch auf Landesebene wurde im Koalitionsvertrag von Grünen und CDU vereinbart, Schlachtkapazitäten zu schaffen bzw. aufrechtzuerhalten, die eine tierschutzkonforme Schlachtung ermöglichen. Das Schwarze-Peter-Spiel der Zuständigkeiten bekommen wir nur gemeinsam gelöst.
Der aktuell stattfindende Wandel hin zu Ernährung mit weniger Fleisch und der Wunsch nach gesunden Lebensmitteln ist eine große Chance. Es liegt an uns, dafür zu sorgen, mit Weitblick über die Kreisgrenzen hinweg gemeinsam mit dem Land auch beim Thema Schlachten für zukunftsfähige Strukturen zu sorgen.
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