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Auch Förster lieben den Wald

von Dr. Sabine Kracht

Die Wälder vertrocknen. Herr Köberle, Leiter der Abteilung Forst, berichtete letzte Woche im Verwaltungs- und Technischen Ausschuss auf Antrag unserer Grünen Fraktion über den aktuellen Waldzustand im Kreis. Aufgrund des Mairegens stellt sich hier die Situation noch nicht so dramatisch dar, wie in anderen Gegenden Europas. Doch auch bei uns werden die Auswirkungen des Klimawandels sichtbar: Wetterextreme, Trockenheit und Stürme, nehmen zu, schwächen die Bäume, Dürreschäden, Insekten und Pilzbefall folgen.

Waldbesitzer führt das in schwierige finanzielle Situationen, da sich der Holzpreis halbiert hat. Es wird nur noch Schadholz (Sturmwurf, Insekten-, Pilzbefall) geschlagen. Alle Menschen, die sich gern im Wald aufhalten, arbeiten oder erholen, belastet dies sehr und verstärkt unsere Zukunftssorgen, wenn ich mal von mir auf andere schließe.

Seit dem Orkan Lothar 1999 werden in Land und Kreis reine Nadelwälder systematisch in Mischwälder umgebaut. Seit 1999 bin ich Gemeinderätin in Rottenburg, dem mit mehr als 3000 ha größten Waldbesitzer im Kreis und durfte 20 Jahre die Entwicklung theoretisch im Rat und praktisch bei vielen Waldbegängen begleiten.

Bisher war ich immer sehr einverstanden und erfreut über das, was in „unserem Wald“ passiert, voll des Lobes für die Förster vor Ort. Die Art, wie durch Naturverjüngung und Pflanzung, Umwandlung in Mischwälder, Pflege der Eichenwälder, Zulassen von mehr Buchen, des typischen Baums unserer Region, gezielt bewirtschaftet wurde; manche Flächen als Bannwald sich selbst überlassen. Gerade deshalb weiß ich, was die Kritiker der momentanen Forstbewirtschaftung meinen, wenn sie Vermeidung von Bodenverdichtung, andere Bewirtschaftung der Buchenwälder, die ja auch unter der Trockenheit leiden, großflächigen Wechsel auf ökologische Bewirtschaftungsmethoden und anderes fordern.

Wir Grüne sind überzeugt, dass sich die Forstverwaltung jetzt erst recht für die Rettung unserer Wälder einsetzt. Sie hat immer schon in längeren Zeiträumen gedacht. Auch Förster lieben den Wald und haben Kinder und Enkelkinder.

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