BDK in Hamburg 21. bis 23. November 2014

Der Tübinger Kreisverband der Grünen war am Wochenende mit fünf Delegierten auf der Bundesdelegiertenkonferenz im Hamburg vertreten. Für den Kreisverband delegiert waren Nele Schönau, Sonja Ruff, Verena Schmidt, Sebastian Mann und Simon Baur. Mit dabei waren auch der Bundestagsabgeordnete Chris Kühn und Oberbürgermeister Boris Palmer.
Hoch zufrieden sind die Tübinger Delegierten mit den Ergebnissen und Debattenbeiträgen des Parteitags in Hamburg. Die Themen des Parteitages waren Freiheit, Agrarwende, Klima, Flüchtlings- und Friedenspolitik, sowie die Aufarbeitung der Pädophilie-Beschlüsse der 80er Jahre.
„Das wichtigste Signal, das von der BDK ausgeht ist die Abkehr von der bevormundenden Verbotspartei“, meint Sebastian Mann. In dem Leitantrag zum Thema Freiheit nimmt die Partei unter anderem Abstand vom Veggie-Day. Simon Baur betont, dass der Antrag zum grünen Freiheitsverständnis „Gerechtigkeit und eine sozial ausgleichende Politik“ mit einbeziehe und sich somit klar vom neoliberalen Freiheitsverständnis anderer Parteien unterscheide.
In der Debatte um den Asylkompromiss haben sich die Delegierten des Parteitags mit großer Mehrheit hinter Kretschmann gestellt, waren aber gegen eine weitere Ausweisung sicherer Herkunftsstaaten. „Wir sind froh, dass insgesamt sehr sachlich und konstruktiv diskutiert wurde. Winfried Kretschmann die Gründe für seine schwierige Entscheidung gut dargelegt“, sagt Sonja Ruff.
Einer der Höhepunkte Parteitages war für die Tübinger Delegation der Appell von Vandana Shiva, Trägerin des alternativen Nobelpreises 1993, sich weiterhin für eine nachhaltige Agrarpolitik stark zu machen. Als sehr bewegend empfanden die Delegierten die Rede von Adrian Koerfer, der als Kind an der Odenwaldschule Opfer sexuellen Missbrauchs wurde.
Koerfer lobte die Aufklärungsarbeit der Partei bei den Pädophilie-Beschlüssen der 80er Jahre. Es gebe keine Partei, die sich so schonungslos in die Karten einsehen lasse. Deutliche Kritik übte er jedoch daran, dass sich einige Personen der Aufklärung verweigert haben und sich die Partei sehr spät in der Sache positioniert hat: „Eine frühe Positionierung hätte eurer Partei keine Stimmen gekostet.“
Neben viel Selbstkritik, leidenschaftlichen und kontroversen Debatten bot der Parteitag auch Raum für Glückwünsche zu gewonnen Wahlen. Cem Özdemir überreichte dem wiedergewählten Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer einen Blumenstrauß und einen Gedichtband mit grünen Gedichten.

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