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Nachhaltig mobil mit dem Rad

von Simon Baur

Im letzten Jahr hat der Radverkehr einen regelrechten Boom erlebt. Während die Corona-Pandemie im ÖPNV für massive Nachfrageeinbrüche sorgte, und auch der Autoverkehr durch Homeoffice zeitweise zurückging, konnten sich viele Fahrradhändler über gestiegene Umsätze freuen. Sicherlich ist das auch dem Mangel an anderen Freizeitbeschäftigungen geschuldet. Doch auch viele Pendler nutzen heute E-Bike oder Pedelec. Und mit dem E-Lastenrad lässt sich sogar der Wocheneinkauf erledigen.

Kürzlich wurde im Kreistag das Radverkehrskonzept für zwölf Gemeinden vorgestellt (die Städte haben eigene Konzepte). Das vom beauftragten Büro erstellte Konzept umfasst eine systematische Netzplanung, Klassifizierung der Wege und eine Priorisierung der Maßnahmen. Alle Maßnahmen haben ein Volumen von etwa 14 Millionen Euro, davon rund 5 Millionen mit Baulast beim Kreis und der Rest bei anderen Trägern.

Das ist natürlich viel Geld. Wenn man aber bedenkt, dass der Kreis die Straße zwischen Oberndorf und Reusten für etwa 6 Millionen Euro saniert und ausbaut - eine Straße, die mit 2.354 Fahrzeugen pro Tag nur ein unterdurchschnittliches Verkehrsaufkommen aufweist - muss man sehen, dass Geld für den Radverkehr im Kreis noch mehr Menschen zugutekommt und hier in nachhaltige Mobilität investiert wird.

Wir brauchen eine gute Radinfrastruktur, damit Radfahren sowohl im täglichen Pendler- und Schülerverkehr, als auch im Freizeitverkehr attraktiv und sicher ist. Deshalb setzen wir uns für ein Ausbau- und Sanierungsprogramm für Radwege im Kreis ein.

Für ein ganzheitliches Radverkehrskonzept bedarf es aber mehr. Etwa eine Kommunikationsstrategie, um noch mehr Menschen zum Radfahren zu bewegen. Es muss auch eine sinnvolle Verknüpfung mit dem ÖPNV erfolgen. Zum Beispiel in Form von Bike and Ride und gesicherten Radabstellanlagen an ÖPNV-Stationen. Gerade die geplante Regionalstadtbahn bietet hier Chancen.

Damit auch bei unterschiedlichen Zuständigkeiten alles zusammenpasst, muss eine Vernetzung der Akteure und Vereinheitlichung der Standards erfolgen.

Wir brauchen zuverlässiges Gesamtsystem für das Unterwegssein mit dem Fahrrad, von der Beschilderung der Radwege bis zum Räumdienst und der Anbindung an den ÖPNV. Dies alles muss genauso selbstverständlich werden, wie dies bei den Straßen seit langem der Fall ist.



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