Menü

Offensive für Bus und Bahn

von Gerd Hickmann

Die Corona-Pandemie hat uns im Griff und sie hat auch bei Bahnen und Bussen im Kreis zu einem massiven Einbruch der Nutzung geführt. Wir alle hoffen, Corona rasch zu überwinden. Bleiben wird hingegen die Herausforderung des Klimawandels. Der Mobilitätssektor ist das Sorgenkind bei der Reduzierung der Treibhausgase. Es ist inzwischen breiter Konsens: wir brauchen eine Mobilitätswende. Die massive Stärkung von Bahnen und Bussen ist dabei ein wichtiger Baustein. Bundes-  und Landespolitik verfolgen das Leitbild der Verdopplung der Fahrgastzahlen bis 2030. Dies ist ambitioniert, aber erreichbar.

Denn auch bei uns ist schon einiges geschehen. Seit den 80er Jahren haben sich Angebot und Nachfrage im Tübinger Stadtbusverkehr mehr als vervierfacht. Die Zahl der am Tübinger Hauptbahnhof abfahrenden Züge wurde seit 1990 von 80 auf 210 Züge je Tag ausgebaut. Von Tübingen nach Reutlingen fahren von morgens bis abends fünf Züge jede Stunde. Die im Kreistag erkämpfte Reaktivierung der Ammertalbahn im Jahr 1999 übertraf mit einer Verdopplung gegenüber den Prognosen alle Erwartungen. Auf dieser Basis müssen wir aufbauen.

Wir Grünen wollen auch im Kreisgebiet einen 15 Minuten-Takt rund um Tübingen und einen ganztägigen verlässlichen 30-Minuten-Takt für alle Kreisgemeinden umsetzen. Dazu brauchen wir den Ausbau der eingleisigen Schienenstrecken zur Regionalstadtbahn. Sie ist das Rückgrat, und zentral dabei die Durchbindung auf die Tübinger Innenstadtstrecke. Deshalb müssen wir das Gesamtsystem einschließlich der Innenstadtstrecke solidarisch über den Landkreis finanzieren.

Kreisaufgabe ist vor allem der Busverkehr im Kreisgebiet. Hier wollen wir zügig den genannten verlässlichen 15- bzw. 30-Minuten-Takt in die Fläche bringen und so eine attraktive Alternative zum Auto schaffen. Für die kleineren Ortschaften wird das manchmal der Rufbus sein. Ziel ist ein rundes Gesamtkonzept, mit einer wiedererkennbaren Gestaltung von den Bussen über die Haltestellen bis zu den Kommunikationsmedien, mit Echtzeitinformation, mit funktionalen, barrierefreien Bussen und Haltestellen, Bike+Ride-Anlagen sowie günstigen Tickets. Mit einer solchen schlüssigen Gesamtstrategie wollen wir die Verdopplung der Fahrgastzahlen und noch mehr erreichen. Die anstehende Fortschreibung des Nahverkehrsplans bietet den ersten Ansatzpunkt und wir hoffen auf gemeinsame engagierte Schritte des Kreistags.

zurück

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>