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Bringt sie uns her, wir kümmern uns

von Asli Kücük

„Alle ziehen an einem Strang... Für den Kreis Tübingen kann ich das bestätigen“ schrieb Landrat Walter an dieser Stelle letzte Woche und dankte allen, die zur Bewältigung der Coronakrise beitragen. Wir wollen uns diesem Dank gerne anschließen.

Auch wenn wir gerade durch eine schwere Zeit gehen, wollen wir andere Menschen nicht vergessen, die große Not leiden. Im VTA am 11. März hatten wir einen Antrag zu Nothilfemaßnahmen auf den griechischen Inseln gestellt. Unter anderem sollen weitere unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Rahmen zur Verfügung stehender Kapazitäten in unseren Kreis kommen können. Dann kam die Corona-Krise und über den Antrag konnte nicht mehr abgestimmt werden. 

Die sogenannten Hotspots auf den griechischen Ägäis-Inseln sind lediglich für gut 6.000 Personen ausgerichtet, beherbergen aber mittlerweile 41.000 Menschen. 

Desolate sanitäre Bedingungen sowie unzureichender Zugang zu medizinischer Versorgung, Unfälle und Brände fordern vermehrt Todesopfer. Corona könnte dort verheerender wirken als an jedem Ort in Europa.

Nun hat der Bund entschieden, 50 Kinder zu evakuieren. Ich muss diese Zahl wiederholen: 50 Kinder, während es tausende von Kindern gibt, die auf unsere Hilfe angewiesen sind. Nach Angaben von UNICEF wird derzeit etwa die Hälfte der syrischen Kinder auf der Flucht in Syrien selbst und den Nachbarländern nicht beschult. Aber ausreichende Bildung und Versorgung sind essentiell, damit sie nicht langfristig von Hilfe abhängig bleiben.

Auch die Kirchen haben sich äußerst klar positioniert. Kirchenvertreter*innen fordern sowohl die Räumung der Lager auf den ägäischen Inseln, wie auch die sofortige Evakuierung der Kinder und Jugendlichen. Manche bieten dafür konkrete Hilfe an. Auch wir fordern die Nennung von Aufnahmekapazitäten seitens des Kreises an den Bund, um möglicherweise Prozesse zu beschleunigen und vor allem um klarzustellen, dass wir mehr Hilfe anbieten können als nur 50 Kinder aufzunehmen.

Oder wie unsere Kollegin Ruth Setzler letzte Woche in der virtuellen Fraktionssitzung mit unserem MdB Chris Kühn fragte: „Können wir nicht einfach sagen: Bringt sie uns. Unsere Städte, Gemeinden und Menschen hier im Kreis wollen sich kümmern.“ Auch hier gelten die Worte des Landrats: wir sind gut aufgestellt.

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