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Sozial-ökologischer Modellkreis

von Dr. Wolfgang Raiser

Vor sechs Wochen begann ein neues Jahrzehnt und wir Grünen hoffen, dass diese zwanziger Jahre einmal als Ende des Fossilen Zeitalters in die Geschichtsbücher eingehen werden. Wir leben in einer Zeitenwende. Die Klimaerhitzung wird das alles beherrschende Thema dieser Dekade sein. Wenn der Sinn von Politik ist, Probleme zu lösen, dann muss Politik sich dieser gewaltigen Herausforderung stellen. Wir als Grüne Kreistagsfraktion wissen um diese Herausforderung und wollen unseren Landkreis zu einem sozial-ökologischen Modellkreis weiterentwickeln.

Wir streben einen klimaneutralen Landkreis bis 2030 an. Neben einem Finanzierungsvorbehalt, der bereits obligatorisch ist bei neuen Vorhaben, muss in Zukunft ein Klimavorbehalt die klimatischen Auswirkungen der Projekte des Landkreises beurteilen. Wir brauchen exzellente Energiekonzepte, neue Energieleitlinien wurden von uns bereits auf den Weg gebracht. Wir müssen in Zukunft Flächen für Photovoltaikanlagen ausweiten, so entspricht ein Hektar Solaranlagen 20-30 Hektar Energiemais. Wir brauchen ein energetisch kluges Abfallkonzept, die Umwandlung von Bioabfall in Pflanzenkohle ist da eine Zukunftstechnologie. Mit der Regionalstadtbahn sind wir planerisch anderen Landkreisen voraus. Radschnellwege und ein Smartes Radwegenetz, das klug Lücken schliesst, unterstützen die Verkehrswende. Die Flüsse der Region sollen als wertvoller Lebensraum für Pflanzen,Tiere und die Menschen wieder zurückgewonnen werden. Und wenn wir es schaffen, eine große Zahl von Gärten im Kreis naturnah zu gestalten, können wir so ein einmaliges Projekt für Artenschutz auf den Weg bringen. Und der Schlachthof muss natürlich regional bleiben, weil die Wege zur Schlachtung für Tiere kurz sein müssen.

Zur Finanzierung solcher Projekte sehen wir Möglichkeiten von Einsparungen im Straßenbau. Als neues Mitglied war ich überrascht über den breiten Konsens des Kreistages und der Kreisverwaltung bezüglich des sozialen Zusammenhalts und der Integration Geflüchteter in den letzten Jahren. Wenn wir diese produktive Grundstimmung übertragen auf die großen Fragen des neuen Jahrzehnts, bin ich zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit der überwiegenden Mehrheit der Mitglieder, dem Landrat und der Verwaltung zu einer guten Politik in den nächsten Jahren finden und Tübingen zu einem sozial-ökologischen Modellkreis weiterentwickeln können.

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