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Because it' 2016! Bundesfrauenkonferenz in Hannover

Am 8. und 9. Oktober 2016 fand in Hannover die Bundesfrauenkonferenz statt. Am ersten Tag gab es neben Reden von Gesine Agena, Simone Peter und Gesine Schwan und einem Talk mit Claudia Roth und Marieluise Beck auch Beiträge einer Poetry Slammerin, Svenja Gräfen, die zeigte, wie gut sich Feminismus in der Kunst anhört. Zudem wurden in verschiedenen Beiträgen von Aktivistinnen und Künstlerinnen feministische Visionen aufgezeigt, die alle vor allem einen Punkt hervorhoben: Feminismus braucht mehr Intersektionalität, also einen stärkeren Fokus auf Frauen, die auch aus weiteren Gründen diskriminiert werden, wie Lesben, Behinderte, Geflüchtete oder Migrantinnen. Ein wichtiger Punkt, den die Bundesfrauenkonferenz zeigte, war, wie wichtig es ist, mit den jeweiligen Frauen zu reden statt nur über sie.

Am zweiten Tag standen vormittags nach einer Stunde Yoga sechs 40-minütige Reden auf dem Programm, die zeigten, dass in der Kürze tatsächlich die Würze liegt. Besonders einprägsam war dabei einer dieser Beiträge, der schön komprimiert alle Hürden eines Schwangerschaftsabbruchs zusammenfasste. Nachmittags konnten die Teilnehmenden (es nahmen auch einzelne Männer teil) verschiedene Workshops besuchen. Ich wählte dabei die Themen Aktivismus in Social Media, Kleidung und Gleichstellung im Kulturbetrieb. Schon dies zeigt nur einen Teil der weiten Bandbreite an Themen, die es im Feminismus noch zu bedenken und behandeln gibt.

Am 10. Oktober tagten der Bundesfrauenrat und die BAG Frauen ebenfalls dort. Ein Kernpunkt des Treffens war der Leitantrag „sozialer Zusammenhalt“ der BDK, in dem unter anderem zwei Varianten der Beendigung des Ehegattensplittings gegenüberstehen: Ehegattensplitting nur für zukünftig eingegangene Ehen oder auch für bereits bestehende Ehen. Der Bundesfrauenrat und die BAG beschlossen einstimmig, dass die umfassendere Variante vorzuziehen ist, wobei bestehenden Ehen eine Übergangsphase von zehn Jahren zugestanden wird, in der aber auch schon vorher freiwillig auf das Ehegattensplitting verzichtet werden kann. Ergänzt wird diese Abschaffung um die Einführung von einer Kindergrundsicherung, die jedes Kind gleichstellt, unabhängig vom Einkommen der Eltern.

Verena Schmidt

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